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„Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

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„Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

 „Gott weiß mich hier“. Radu Carp im Gespräch mit Eginald Schlattner

Aus dem Rumänischen übersetzt von Edith Konradt und überarbeitet von Eginald Schlattner.  Reihe Fragmentarium, Bd. 20, 239 S., ISBN 978-3-86356-311-0, €[D]19,50 

Das Interview wurde im Spätsommer 2017 in der Reha-Klinik von Dr. Petru Oprean in Schäßburg auf Rumänisch geführt, im Herbst 2017 auf dem Pfarrhof in Rothberg umgeschrieben und
im Januar 2018 abgeschlossen.

Pfarrer zu sein ist nicht irgendein Beruf, eine weltliche Angelegenheit von gut gemeisterter Routine, der zufolge du dich, wenn du auf dem Land leben willst, zwischen Agraringenieur und Pfarrer entscheidest. Pfarrer zu sein ist eine Berufung, die Rechenschaft vor Gott erfordert.
Ich wohne in einem Pfarrhaus, mit dessen Bau vor 1530 begonnen wurde und das heute von Gärten und einem Park umgeben ist, wo die Bäume mich kennen, der ich ohne Familie geblieben bin. Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich nicht ausgewandert bin wie über 90 Prozent meiner siebenbürgisch-sächsischen Landsleute. Als Pfarrer habe ich diesem Exodus mit Kümmernis im Herzen zugesehen. Stellen Sie sich vor, dass ich, nachdem ich erst 1978 ins Amt eingeführt worden war, in den Jahren 1990 bis 1991 plötzlich ohne Kirchengemeinde zurückblieb. Ich antworte mit einer Replik, die auch Credo ist: „Man verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen!“
Aber ich weiß auch das andere: dass Gott mich hier bei meinem Namen gerufen hat, mich hier kennt. Dass Gott mich hier weiß, ja, dass Gott mit mir an diesem Ort rechnet!
Und hier gibt es Menschen, die mir nahestehen, die mich brauchen. Und einige, die mich lieben. Von diesem Ort weiche ich nicht.
Eginald Schlattner

Gemeinsam mit Eginald Schlattner habe ich versucht herauszufinden, welche Bedeutung die Religion, der er jahrzehntelang mit Hingebung diente, heute noch hat. Wir haben auch die Beziehungen zwischen der evangelischen und den anderen christlichen Konfessionen erörtert und manche Leser werden erstaunt sein, wenn sie die enge Verbindung Eginald Schlattners zur Orthodoxie entdecken. Außerdem bekräftigt er 500 Jahre nach Luthers Reformation, dass alles, was er gepredigt habe, auch nach dem Verschwinden der letzten Siebenbürger Sachsen in Rumänien fortdauern werde. Es sei die Sprache, die den Bestand der Religion sichere. Eine überraschende Feststellung: Sollte die Sprache ein metaphysisches Vehikel und als solches bestimmt sein, die Religion über ihre Grenzen hinauszutragen? Auf diese Frage findet sich die Antwort im vorliegenden Buch.
Radu Carp

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